Augen zu und durch

Unser letzter Gast, der SC Remagen-Sinzig, bekannt auch als Geißel der Liga, walzt sich mit kurzem Zwischenstopp in den Stadtwerken zu Wissen über den harten Asphalt der Oberliga Süd-West auf die Schnellstraße gen Bundesligaabfahrt.

Angetreten mit diversen Titelträgern, darunter zwei Großmeistern, möchte man meinen die guten Leute nehmen die ganze Chose etwas trockener als unsereins, die wir schon traditionell in Unterzahl antraten.

Wie auch immer, hin zu dem schnöden Brettrapport.

Brett Oans      Alexandre Dgebuadze – Andreas

Der ehemalige georgische, jetzt für Belgien spielende Großmeister weigerte sich hartnäckig aus unerfindlichen, aber wahrscheinlich pfiffigen Gründen, die Partie nach Andreas‘ korkiger Eröffnungsmißhandlung  zu gewinnen, trotz Mehrbauer im Mittelspiel und Bla; ein Hinweis auf geheime Machenschaften hinter den Vorhängen des  gedopten Schachsportes oder just die bekannte marmeladene Zähigkeit des hochverehrten Recken A.?

Brett Zwoa    Maisälf – Petar Popovic

Tja, da gibt es nich viel zu berichten, ich opferte in recht braver Zeitnot des sympathischen serbischen Großmeisters einen wackeren Turm für eine Handvoll Bauern und schaffte es, als alter, ausgebuffter Experte, damit eine ziemlich adrette Stellung gekonnt zu ruinieren, hurra, ihr kennt das, ihr kennt das…

Null Eins

Brett G’suffa!  Richard Polaczek – Holger

Lieblich Holger bekam es mit einem weiteren Belgier zu tun, seiner Zunft nach Internationaler Meister und schickte die altehrwürdige Keresverteidigung ins Rennen des Caissaschen Hippodrommes,; die stolzen Rappen auch ganz fidel übers Brett hüpfend auf recht saftigen Weiden landeten, unglücklicherweise den nahenden unheilbringenden Schimmel vor lauter Aureole ganz außer Acht lassend.

Eins Null

Brett Quadriga Martin – Aleksander Alienkin

Loving the Alien.

Nach recht ergötzlichem Eröffnungsverlauf im Viergespann der Englischen Symmetrie, nahm Martin ganz resolut die gegebene Remisofferte von seinem Partner, dem russischen Internationalen Meister mit dem Ehrfurcht gebietenden Namen, [nebenbei, brachte der sich nicht erst kürzlich als Weltmeister Anno 46 um, schon sitzt der wieder am Brett, ganz schön zähes Völkchen die verehrten Russen] in einer Stellung an, in der sich die lieben Freunde von der Enginefront vor lauter Wollust kaum noch einkriegen, bravo! 😉

Remis

Brett Qinque  Arnold Huhndorf – Reiner

Biep, biep, biepbiepbieeeeeeeeeP

Plus Minus

Brett Sex   Thomas – Nicky Murario

Eine gehaltvolle Partie fürwahr, hart grenzend an optischer Täuschung, immer so ich an diesem Brette entlangfroschelte, überkam mich das Gefühl auf eines in tiefgekühltem Stickstoff verewigtem Stillleben zu blicken, nahezu wie ein Endspiel mit 32 Figuren, keiner zieht irgend etwas oder vielleicht doch…?!

Möglicherweise dann doch, denn plötzlich brandete ein Ausritt eines schwarzen Ponys an die Ufer der royalen Weißgefilde und strandete, ganz Pottwal, unsanft auf den harten Klippen des Feldes G3,  nach Luft japsend reif zum Pflücken.

Eins Null

Brett Septem[ber]  Frank Thönnes – Ingo

„Do you remember

the 21st night of september?

Loving was changing the minds of pretenders

While changing the clouds away…“ Earth, Wind and Fire.

Nach einer recht frischen, nahezu fruchtigen Eröffnungsbehandlung mit angemessen dominanter Mittelspielstellung für Ingo, schlich sich hinter diffusen Rechenwolken der altbekannte Detailteufel ins Geschehen ein und bescherte eine unangenehme Überraschung in Forme eines pfundigen Einstellers- außerordentlich schade.

Eins Null

Brett Octo[pussy]

Johannes – Raimund Busch

Nach einem eher unerquicklichem Ineinanderverschachteln der Klötze während der Eröffnungsphase, brachte Johannes, ausgefuchst wie weiland Roger Moore,  mit einem als Clown getarnten Agenten in Forme des Alpha-Bauern den werten Herren Busch an den Rande der Niederlänglichkeiten, just in dem Augenblick da der Sieg greifbar Nahe, hinterhältig gespießt von General Orlov, verkleidet als schwarzer Läufer…

 

Remis

 

Demnach verliert der SKAK gegen den SC vollauf überzeugend mit 2,5 zu 5,5, womit wir wohl noch eine Saison auf den Aufstieg in die Zweite Bundeslige warten müssen.

One thought on “Augen zu und durch

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