Filmmusik zum Schocker SKAK- Siershahn

Letzen Sonntag empfingen die Skakler in der VHS {Vreudfoller Hausfrauen Sozialismus} zu AK, direkt gegenüber dem Bundesamt für Alberne Gangarten am John-Cleese-Platz, Ecke Terry Jones Boulevard, die ehrenwerten, uraltbekannten Herrschaften des Springer Siershahn, welche, da der furchterregende, jessejamesartige Ruf von Andreas the Kid weit vorauseilt, sicherheitshalber nur zu Siebt antraten und uns damit einen speckigen Punkt Vorsprung schenkten, gegen den wir uns komischerweise gar nicht erwehren konnten/wollten/tuten.
 
Brett AInZ
Carsten Lehmann – Joe „Ruth“ Dalton – +
 
Lied 1: Ennio Morricone – Nobody Theme
 
Wir hingegen kramten aus unserem mehr oder minder üppigem Fundus schlauerweis die flotte Aufstellung de luxe_mburg mit unseren Gaststars [Licht aus, Spot an] Claude und Claude aus dem benachbarten Claudehausen, hervor.
Da schwebte wirklich ein Hauch Oberligaaroma um unsere Näschen und man erinnerte sich, jaja, kaum ein paar Jahrhunderte her und schon…
 
Wie auch immer, steigen wir gleich in die Partien unserer beiden Leinwandhelden ein und schauen den Aufführungen am zweiten und dritten Brette zu.
 
Unser W-Claude am zweiten weltbedeutend Brette mimend, deklamierte gleichsam dem großen Quintilian eine wortgewandte Variantenrhetorik im Najdorf-Sizi, rezitierte gar artig und übersah, wohl der schlechten Ausleuchtung im fraglichen Bühnenbereich geschuldet, hinterrücks Gemeuchel, welches scheints irgendwo aus der unverschlossenen Requisitenkammer hervorsprang.
 
Brett zWaI
Claude W. – Pascal Grzeca 0 – 1
 
Lied 2: Brecht/ Weill – Die Moritat von Mackie Messer 
 
So weit, so gut also, folglich revanchierten wir uns damit für den reichlich unfairen Punktevorsprung und glichen raffiniert aus.
 
Der Gänsehaut verursachende Thriller zwischen den ehrenwerten Gentlemen Zimmermann und H-Claude erfasste, umklammerte, erdrückte nahezu die Rezeptionsnerven des unbedarften Kinogängers ob ihrer immensen Dramaturgie; keuchend und Popcorn in rauen Massen vernichtend, beobachtete ich das spannende Spektakel live und hautnah, zwischendurch wusste ich  kaum noch, ob ich schon unter dem Rasen läge oder selber mit dem Eispickel rumhantierte.
Kurz vor der Demaskierung des Mörders, bzw. des Infarktes des Beobachters, ja, ja, jaaa, wer, was, und vor allem wer; die eiskalte Dusche komprimierter Antiklimax in Forme eines Remisangebotes.
Ja…wie jetzt?!
Ungefähr so als ob Miss Marple zu Mister Stringer sacht, i woaß etazd scho wea dea Mörder is, passt scho, gehen mia wiada noch Hause, hab no oan Kuacha im Ofen und dringa mia oan Tee…
Aber auch das bekomme ich möglicherweise wieder wegtherapiert, jedenfalls:
 
Drett bReI
Clemens Zimmermann – Claude H. Rämmi oder wos
 
Lied 3: Justin Hurwitz – Call me Manny
 
Am vierten Brett durfte ich dann selbigst gegen den verehrten Herren Jung wettmalen, kurbelte hier ein wenig, 
klatschte da etwas Farbe ans Gestüt, also „practice what you preach“ wie Chuck Schuldiner [gäbe es tatsächlich jemanden der den guten, alten Chuck nicht kenne, er fungierte als eine Art Peter Alexander des Death-Metals] immer so schön zu sagen pflegte, möglichst beschränkt spielen heißt die Devise und obgleich recht logischer Züge meines werten Schachpartners, fiel die Schwarze Stellung aus unerfindlich Gründ‘ in sich zusammen.
Schach-ein Spiel für die bekloppte Familie.
Dass Thomas dann doch  ne ganze Menge mehr von dem Spiel versteht als ich, zeigte sich unter anderem an der späteren Analyse, da er mich in der Schlussstellung auf einen Zug hinwies, der so doll gewänne, dass ich die Partie mit sicherlich mindestens 2 oder 3 Null für mich entscheiden konnte, ob meines profanen Patzerns aber nur:
 
Fred bIeR
Tante Chmuhl – Thomas Jung 1 – 0 
 
 
 
Am fünften Brette, Jungfer Hilde dem werten Herren Wilk aufwartend, das Übliche; Chaos, Krams, Gedöhns, Wattsehell?
Aber Hilde ist nunmal Hilde und ignoriert schlicht alles Mögliche an Nebensächlichkeiten wie Stellung, Regeln,
Windstärke > 11 auf der Beaufortskala  und gewinnt just, einfach schon weil er es kann.
Na sowas.
 
RetbT -ÜnfF 
Clemens Wilk – Holger 0 – 1
 
Lied 5: Ray Charles – Mess Around
 
Recht peteralexandrig ging es auch am sechsten Brette, Zenturio häkelnd wider dem Streiter mit dem klangvollen, ritterlichen Namen Dankward, indem er mit gewitzt Gehüpf des Weißen Rößls leider seine doch recht anschauliche Verlustserie unterbrach.
Schade. 😉
 
Brettchen Säx
Martin – Dankward Thielen 1 – 0
 
Lied 6: Peter Alexander – Im Weißen Rößl am Wolfgangsee
 
Kaum meinen Augen trauend, wurde ich an Brett Sieben eines wahrhaftigen Fabelwesens ansichtig:
von Gestalte irgendwo zwischen dem Roten Stier und dem letzten Einhorn, dirigierte Uwe Schmendrick einen Dunklen Turm {Stephen King lässt grüßen} im Königreich Mittelspielerde auf D4[!!!] zum sagenhaft anmutendem Siege; dergleich auf die Welt zu beschwören bedarf es wohl einer Jungfrau oder wie in diesem Falle eines Jungbluthes.
 
Brett Sieben Zwerge 
Jan Jost – UV  0 – 1
 
Lied 7: America – The last unicorn
 
 
Das achte Brett sah einige, durch kundig Hand seitens Seebären Markus ersegelter Eröffnungsmanöver, verheißungsvoll Gestade, welche allerdings die nächste Flut unter einer remisträchtigen Sandbank begrub.
Danach sehr lange in recht stillen Gewässern schiffend, zerschellte die Schwarze Barke indes an einem Zeitnotriff und ging mitsamt Punkt unter.
 
Brett Nord
Hasemann – Markus Zimmermann 1 – 0
 
Lied 8: Blondie – The tide is high
 
Somit ein recht knappes Ergebnis von Sechseinhalb zu unseren Gunsten, man verlernte es bis dato also noch nicht vollends.
 
Als letztes erlaube ich mir, obgleich dies kein politisch Forum und trotzdes ich auf geraume Zeit republikanerrotem Lippenstift entsage, ferner auch meine Zehennägel dergleich farbig nicht mehr lackieren mag, gleichwohl der Inauguration des russischen, ähm, Verzeihung, amerikanischen Präsidenten und seiner Freakshow der neuen Amerikanischen Regierung zu gedenken; dies möchte ich mittels der beliebten volkstümlichen Band Napalm Death und ihrem immmergrünen Schlager:
 
Napalm Death – Scum
 
Make prudence great again!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

 

 

One thought on “Filmmusik zum Schocker SKAK- Siershahn

  1. Ja, die Zeiten werden rauher, das Spiel bleibt.
    musikalische Begleitung: Joachim Witt: Die Erde brennt

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