Beim ersten Mal, da tut’s noch weh…

Die erste Mannschaft des SKAK, bekannt dafür ihre Traditionen zu pflegen, blieb auch diese Saison der Konvention, Erstrundenniederlagen auf ganz neue Niveaus zu heben, treu und kenterte grandios nach dem Motto vor uns die Sintflut in dem engen Sund der harschen Heidesheimer Gemarkung.

Doch eines nach dem anderen.

Zunächst ein herzliches und wohlverdientes Dankeschön der ersten Mannschaft an die tapferen Mannen Heijo, Alexander und Konstantin, welche uns tatkräftig in den Rheinhessischen Gefilden unterstützten.

Schauen wir uns nun die Begegnung des Oberliga-Mannschaftskampfes etwas genauer an, soviel vorab, es gestaltete sich letztlich recht knapp, das heißt wenn man vom Spielverlauf und dem Ergebnis mal absieht.

Heute möchte ich mir, mit gütiger Erlaubnis der erlauchten Leserschaft, die Freiheit nehmen das Geschehen beginnend bei Brett Acht, Konstantin versus dem werten Gentlemen Beck, brettabwärts ins Auge zu fassen.

Kempe Konstantin, die schwarzen Streitscharen führend, zernierte enorm druckvoll, ausgehend aus einem Kramnikaufbau des Sizilianers, vehement die weiße Zitadelle, Schachfreund Beck alles abverlangend. Doch mochte sich wider Erwarten der nah geglaubte Durchbruch der behelligten Bastion Blance nicht einstellen, was Konstantin seinerseits dazu bewegen mochte aus aussichtsreicher Stellung die Partie einzustellen. Verständlich, aber durchaus beklagenswert. 

Brett Acht

Michael Beck – Konstantin 1-0

Es schien mir, dass Alexander, gemächlich eine beschauliche Caro-Kann-Chaussee  entlangflanierend, fröhlich und beschwingt wann immer ihm der Sinn danach stehen möge, nonchalant in die nahegelegene Remisallee schreiten könne. Doch irgendwo auf dem sperrigen Kopfsteinpflaster des Försterschen Fehlerteufelpfades stolperte unser Wanderer in eine schnöde Sackgasse des Verlustes, immens schade.

Brett Sieben

Alexander – Erik Förster   0-1

Hero Hajo sah sich in einer zähen Abwehrschlacht enormsten Druck seines Gegners Enzmann ausgesetzt, übersah unter der ehernen Spannung leider das gewiefte taktische Unterminieren der schwarzen Abwehrgräben und trat schließlich auf eine wohl platzierte Mine, welche das Schwarze Lager umgehend in tausende Stücke zerriss. 

Brett Sechs

Steffen Enzmann – Hajo 1-0

Matrose Martin, als alter Seebär wie man ihn kennt und schätzt, umschiffte nautisch voll auf Höhe schlau die am Horizont erscheinenden gefährlichen Kombinationsklippen im Leningrader Labyrinth des Fliegenden Holländers, just um danach vom Kurs zu kommen und überzeugend eine klar gutere Stellung innerhalb weniger Paddelstreiche über Bord zu werfen, was dann auch den feuchten Seemannstod in den weißen Wogen verankerte. Und ’ne Buddel voll Rum!

Brett Fünf

Martin – Christian Lantzsch 0-1

Am vierten Brette staunten wir wie Recke Reiner  eine trickreiche Trompowskytransformation zu einer Stellungsstickerei des Sweschnikowsizis aus dem Zylinder zauberte, welche allerdings recht rasch als knittrigknotig Wollknäuel an fadenscheinigem Figurenbesatz bei ausgefranstem Stellungssaum aus dem letzten Knopfloch pfiff. Meister Karst verwebte schließlich in Meisterschneidermanier mit kurzen Stichen seine Bauernmehrheit zu einem stilvollen Siegesgobelin.

Brett Vier

Elmar Karst – Reiner  1-0

Unser jugendlicher Held Holger sah sich einer in der Zunft der Klötzchenschieber mithin als wenig herausfordernde Antwort an den Colleaufbau seitens des ehrenwerten Gegners Hinrichs ausgesetzt; es collerte gar noch weiter die etwas ranzig anmutende Behandlung bei heterogenem Rochadegefälle runter; dies rief freilich frischen Frohmut in Forme jauchzender Attacken und wonnevoll wüster Wütereien, mithin unter wohlfeil Opfer heldenhaften Handstreiches hervor. 

Zuletzt verblieb nach all den scharfen Scharmützel und wilder Sause, dortig man es wahrlich verstand wild zu sausen, ein durchaus doch anspruchsvolles Endspiel, indem sich Holger mit tänzelndem Pony dem natürlichen Feinde des Pferdchens, dem rührigen Randbauern, erwehren musste, das dann der Opponent davon deren gar gleich zwei besaß, diese auch noch vom entfernten Ufer, unterstützt vom weitsichtigen-und schrittigen Bischof bei anhaltenden ungenügendem Minusmaterial, machte die ganze Chose schon etwas, wenn schon nicht direkt und unbedingt einfacher, doch zumindest, na, nennen wir es einmal, herausfordernd. Obgleich das brave Holgersche Pony noch wahre Wunderwerke verrichtete, muss man doch irgendwann einmal einer grob -76 Bauerneinheiten gewerteten Stellung Respekt zollen und vorsichtshalber aufgeben.

Brett Drei

Holger – Paul Hinrichs 0-1

Am zweiten Brette brillierte ich höchst selbst mit einem wie mir schien, überaus gewieften Opfer, rein gedanklich klopfte ich mir schon ob meiner gewitzten und klugen Spielweise kräftig auf die Schulter, doch gaukelte ich nur mir und vor allem meinen bedauernswerten Figuren etwas vor. Mein verehrter Partner, Meister Wilhelm, ließ sich nicht beirren und spielte cool und lässig wie weiland Crockett und Tubbs eine verflucht starke Partie, welcher er dann, diesmal wahrhaftig brillant, virtuos in den vollen Punkt ummünzte. Verdammt, Respekt!

Brett Zwei 

Till Wilhelm – Moi 1-0

Am ersten Brette schien Andreas bei recht bequemem Ritt auf dem Königsinder souverän die Zügel auf dem Schachacker zu führen, doch forderte der unersättliche Chronophage an der Seite Minute um Minute verschlingend Tribut im Forme fröhlichen Kollapses, Schockstarre und Donnerwetter, das zu besseren Zeiten einst u[h]rbare Schachfeld verheerend.

Brett Eins 

Andreas – Thore Perske 0-1

So weit, so gut, Achtnull, ziemlich solide, vielleicht hier und da ausbaufähig, wir müssen aufpassen uns diese glänzende Schlappe nicht zu Kopf steigen zu lassen, immer schön auf dem Teppich bleiben, die meisten von uns sind sterblich, blablubb…

Dieses Ergebnis soll unsere künftigen Kontrahenten als Warnung dienen uns irgendwie ungerechtfertigterweise ernst zu nehmen, denen belehren wir dann aber sowas von eines Besseren. 😀

 

 

 

 

 

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