Das Spinnen der Geduldsfäden

Ob des Umstandes der sonntaglichen Absage gegen Saarbrücken aufgrund von quantitativen Mangelerscheinungen des Spielertumes, bleiben mir einige Zeitkrümmel übrig und da offenkundig bislang noch keine Skakteen zu unserer Heimspielbegegnung mit dem Frankentaler Schachclub vor einigen Jahren etwas verlauten ließen, schreibe ausnahmsweise ich mal den Spielbericht.

Zu Gaste wie erwähnt die Mannen des SK Frankental, der SKAK trat in der saisonal bislang spielstärksten Aufstellung auf und man höre und staune, nomineller Favorit an nahezu allen Brettern mit einziger Ausnahme des achten Brettes.

Das Tauziehen begann wie so üblich mit zunächst ziemlich übersichtlichen Gaukeleien, beileibe nichts aufregendes weit und breit in Sicht, daher tat ich, was ich in solchen Situationen immer tue, lufttankend draußen rumbrezeln, bellend einigen desillusionierten Eichhörnchen hinterherjagen, ein paar Züge aus der guten Klebstoffstüte nehmen, wie gesagt, das Übliche halt…als ich derart gestärkt wieder den Spielsaal betrat, geriet die Situation leicht außer Kontrolle, so zum Beispiel trug sich Bemerkenswertes am sechsten Brette, Holger gegen den werten Gentleman Herzel, zu; nach versiertem Eintauchen mit eingestöpseltem Toaster in den mit missmutigen Piranhas und unwesentlich besser gelaunten Seeminen nur so strotzendem Stellungstümpel, schaffte es Holger letztlich das sichere Ufer zu erreichen, just um auf der einzigen Bananenschale weit und breit in der ansonsten gähnendleeren Variantenwüste auszurutschen und sich daraufhin mit dem Toaster selbst zu erschießen. Brillant!

Reiners Stellung am siebten Brette gegen den werten Opponenten Mäurer sah aus, als schleuderte dort eine Bowlingkugel durchs Geschehen und die bei vollem Brett in der Mitte exponierte schwarze Majestät schien mir auch kein vollwertiger Garant als Kompensation für den zu beklagenden Materialnachteil.

Martins Positionssediment am achten Brette wider dem verehrten Herren Neb erodierte nach eigentlich recht gediegenem Eröffnungsflußverlauf ungemein, das Stellungsfundament der Rententionsfläche rutschte jäh weg und die schwarzen Felsblöcke mäanderten mit steil ansteigender Sinuosität ins weiße Sohlgefälle.

Dreinull nachdem man sich mal kurz umdrehte, watt se häck?

Ein paar Lichtaugenblicke vergönnte uns der Verlauf am ersten Brette, als Andreas‘ vorzüglicher Widersacher Fulea es nach einem eher drögen Geplänke für entschieden gut befand die Partie selbstbewusst gegen die Wand zu fahren.

Das vierte Brett sah einen, so weit ich dies beurteilen kann, absolut überzeugenden Coup von dem seinen Einstieg in die laufende Saison gebenden Stefan, spielend gegen den ehrenwerten Herren Tresch mit anschließendem Striegeln des mattgebenden Ponys, schick!

Somit galt es noch einen Punkt bei drei verbliebenen Partien aufzuholen…

Geradezu ergreifend langweilig erwies sich meine Partie am dritten Brette gegen des honorablen Herren Prestel, es knarzte und knarrte vor Trockenheit und als mich das angestaubte Remisangebot weckte, frohlockte die steppende Ananas auf meiner Schulter und maßregelte mich dieses ja anzunehmen, bevor mich die Trivialitäter Stumpfsinn, Eintönigkeit und Ödnis, im Verbund mit der Heiligen Einfältigkeit noch zu etwaig Ungemach trieben.

Toskanisches Flair und dolce vita versprühte hingegen Claude Wähs Stellung am zweiten Brette gegen den verdienten Gegner Hüseynov, ein Italienischer Eröffnungssaltarello, es tändelte schnicke und rassig, des göttlichen Celantinos Azzuro deutlich am Stellungstrand zu vernehmen, vamos a la playa ins beschauliche Basilicate des späten Mittelmeerspieles. Doch aus unerfindlich Gründ‘ vitate es urplötzlich gar nicht mehr so dolce, schlug der Blitz doch aus capriblauem Himmel mitten in den Claudschen Cappuccino in Forme eines garstigen Einstellers ein, stramaledetto!

Die somit verbliebene Partie von Claude Höh am fünften Brette konnte das Ergebnis demzufolge nur noch kosmetisch aufhübschen und so bot Claude schlauerweis die nach einigem Nachdenken seitens Kämpen Kühn angenommene Punkteteilung an.

Drei  zu Fünf für Frankental, gar nicht mal so gut von uns schätze ich.

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