Nachtrach Spielbericht: Land unter gegen Landau

Es heimspielte am 24. des Novembers gegen die nicht vollends unfavorisierte Landauer Mannschaft.

Die Vorzeichen standen nicht schlecht, zumindest nicht schlechter als sonst auch, zumal die beiden Neuzugänge Stefan und Jeremy lobenswerterweise Partievorbereitung in Gestalt von emsig und solide betriebenem Pokulieren ganz neu definierten; im bemitleidenswerten Schlepptau Martin und Andreas, welche aber, ziemlich dilettantisch, schon gen halb Fünf schwächelnd bettwärts zogen, da fehlt es einfach noch ein wenig an Ernsthaftigkeit und Disziplin will mir scheinen.

Derweil es angeraten, etwaig Schwips zu vermeiden, nicht in den leicht entzündlichen Dunstkreis unserer vier Helden zu gelangen, gerieten die Partien der braven Bacchanten zunehmend feucht- fröhlich; vielleicht mit der Ausnahme von Andreas an Brett 1 gegen den werten Mr.T. -Lang spielend, dessen Stellung eher herb und trocken, mithin schon torfig, etwas für Kenner und Genießer des langsamen Todes, genau das Rechte für die hart erarbeitete Migräne zwischendurch. Meister Lang destillierte die Stellung mittels Dephlegmator in Form von Läufer gegen zwei Bauern und hinreichend positionellen Katalysatoren zu einem feinen Stellungsbrand erster Güte.

Lieblich und süß indes das fruchtige Stellungsbouquet an Brett Fünf des Martin gegen den Herren Vogel; kurz davor denselben abzuschießen, demonstrierte  Meister Martin, wie man aus recht verheißungsvoller Stellung heraus das Remis in einem Turmendspiel mit Minusbauern sichert, na, wer sagt denn. 😉

Einen etwas faden Abgang erlebte auch Stefan an Brett Vier, spielend gegen den werten Herren Kopp, unterdessen der Partieverlauf an kürzlich geschaute Bilder aus Chile oder Venezuela erinnerte, auch hier brannte es an allen Ecken und Enden, ein völlig enthemmter Mob marodierender Koppscher Truppen erstürmte schließlich unter totaler Selbstaufopferung den Nußbaumschen Präsidentenpalast, ay caramba!

Am dritten Brette, dessen Oberfläche ob des ausgestoßenen Methanols Jeremys allmählich Ähnlichkeiten zur Oberfläche des Uranus aufwies, versumpfte die Stellung sukzessive in einer Maische von exaltiertem Figurenknäuel, angemessen unübersichtlich und adrett,

glücklicherweise kam Jeremy der verlässliche Freund aller ernsthafter Trunkenbolde, nämlich verkürzte Reaktions- bzw. Bedenkzeit zu Hilfe, entkorkte eine hinreichend falsche Idee, um letztlich eine überaus interessante Partie in eine komatöse Asphyxie zu überführen, lecker und letal!

Etwas nüchterner ging es an den übrigen Brettern zu, wenngleich nicht unbedingt trockener:

Ruppig bis dunkelgrob erstürmten die beherzten Mannen der legendären Thomasschen Gruppen am sechsten Brette die Wehre des ehrenwerten M.-Lang, welche schließlich aber am schwarzen Verteidigungswall verdutzt abprallten und sich letztlich nach einem gar garstigen Konterangriff gegenseitig freundlichst auf die Füße traten.

Stephan am siebten Brette musste nach fesch komplexen Schlagabtausch einer recht brachialen Attacke des Kämpen Karpa ins Auge sehen; ich schätzte trotzdes die schwarzen Überlebenschancen auf ungefähr 70 Prozent ein… allerdings von 900 Prozent…

Einen starken Eindruck am achten Brette hinterließ unser Ehrenvorsitzender, welcher meiner bescheiden Meinung nach, die Dinge logisch und kontrolliert nahe an die Gewinnzone führte, jedoch sich irgendwo im späten, späten, spääääten Endspiel verzettelnd, leider geschlagen geben musste.

Zu meiner Stellung gibt es nicht viel zu fabulieren, als alter Biedermann an Brett Zwei gegen Meister Bruch spielend, schachte ich einmal mehr grämlich langweilig, aber immerhin zum Ausgleich dafür auch überaus uninteressant und erschlich mir still und leise eine mimosenhafte Punkteteilung.

Somit lautet das trockene Endergebnis 1:7, vielleicht noch ausbaufähig, aber im Ansatz schon gar nich mal so übel.

 

Prost!

 

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