Meanwhile in Gusenburg

Unser Gastauftritt im lauschigen Örtchen Gusenburg, einen Steinwurf zum nicht minder beschaulichen Saarlande entfernt, endete in einem argen Ausrutscher…doch dazu gleich mehr.
 
Zunächst wie gewohnt ein Umschauen auf das Geschehen an den Brettern die die Welt bedeuten; starten wir an Brett Acht bei der Begegnung des werten Herren Schömer gegen Heijo.
Magister Heijo freestylte die Eröffnung in dieser Begegnung höchst originell, reboundete die gegnerische Attacke, dribbelte downtown die Figuren über das gesamte Feld und versenkte leicht und fluffig einen halbpunktigen Dunking ins Körbchen.
Brett Acht
Michael Schömer – Heijo  Remis
 
Ein eisiger Wind blies am siebten Brette über die 64 Eisschollen; der nautisch kundige Gegner von Reiner, Schiffsführer Tratar, sich skandinavisch verteidigend, übersah, rammte und sank mit seinem Langschiff an einem besonders gemeinen Eiswürfel ob des dichten Kombinationstreibens über dem kalten Schachmeere.
Brett Sieben
Reiner – Willi Tratar    Eins zu Null
 
Sechstbrettig erntete UV myko-logisch einen reichhaltigen Punktenährboden, würdig einem wahren Champignon, überzogen seine Figurenfungi doch myzelgleich das Morragambitsubstrat des ehrenwerten Gegners und verstoffwechselten die Weiße Stellung.
Brett Sechs
Jörg Sesterhenn – UV Null zu Eins
 
Die Stellung am fünften Brette darbte und knarrte vor Langeweile, karge Trockenheit in allen vier Windrichtungen; erst eine kleine Unbedachtsamkeit des ehrenwerten Gentleman Becker feuchtete das Geschehen wieder an und dieser Instantfehler bedeutete sogleich auch die Pulverisierung der nunmehr leicht löslichen Schwarzen Position; vor Verzückung gewann Martin das daraus entstandene Stellungsgranulat gleich mehrere Male, brachte er es doch nicht über sein gutes Herz den Gewinn allzu schnell einzufahren. 😉
Brett Fünf
Zenturio Martin – Volker Becker Eins zu Nüll
 
Brett Vier
Eine Erfahrung der mehr entheogenen Art widerfuhr der lieblichen Dame Holger, der Rausch des Schaches in allen nur erdenklichen Farben wie er nur genialen Geistern gegeben; vermöge diesem buntesten Brainbow es unserer holden Hilde gelang einmal mehr Schach ganz neu zu definieren und die Partie nach einer Handvoll Zügen der sicherlich ebenfalls amüsierten Schachgöttin zur Opfergabe hinzuschmeißen.
Vornehmes, leise kicherndes, Schweigen.   😀
Frank Bäumer – Holger Eins zu Nüx
 
Rumlümmelnd am dritten Brette versuchte ich den Bug zu finden, der aus klar guterer Eröffnung heraus das, was mir nu auf dem Brett entgegenwürgte, irgendwie rechtfertigte. 
 
Na gut, Fehlerbehebung initiieren .. also, tief Luft holen, erstmals Stellung ein-und ausschalten, weiter beobachten.
Nachdem ich mich vergewisserte, dass dies auch nicht so recht zum gewünschten Ergebnis führte, trachtete ich der Chose weiter auf den Grund zu gehen…
Installing Chess Skills failed… hm… na fein, warum eigentlich nicht mittels schlau gestellter Diagnoseabfolge…
 
Da kam es mir, und zwar in den Sinn, der alte, weise Ausspruch unserer Altvorderen- PEBKAC!!! 
 
Jop, eindeuchtig, hier lag ein klassischer Fall des dümmsten anzunehmenden Users vor, also brachte ich, sofern ich nicht noch einen Gegenbeweis finde, anscheinend selbst die Stellung zum Absturz und dies ausgerechnet noch kurz nachdem ich um die gegnerische Position zu kentern verdammt verwegen auf die Entertaste drückte. 
Wahrscheinlich half in dieser verfahrenen Situation nicht mal mehr die F1-Taste…
Als ich mich alsdann recht fein warmjammerte, ging ich letztlich brav säuerlich dazu über die Partie mittels geistiger breakpointigen Crash Dumps zumindest ins Remisframe zu optimieren,
you shall not parse!  😉
Geschafft, puh, was einen nicht umbringt gibt einem XP usw… 
Brett Drei
Mich – Frank Jacobs Zero_Point_Five
 
Ein Blick rüber zu den coolen Jungs an den ersten beiden Sitzen, die wissen wie man im Schach korrekt würfelt.
 
Das zweite Brett sah einen flott aufspielenden Claude, welcher angenehm ruppig die Weiße Stellung drangsalierend lieblich molestierte und dem man, in diesem Falle der verdiente Gentleman Marx, dafür einigermaßen undankbar per gleichsam aus dem Nichts drohenden Matt auf recht figurenlastigem Brettgeschehen durch die Gegend drohte.
Aber leider fehlte Claude, sicherlich zu seinem eigenen hohen Verdrusse, grade ein wenig die Zeit sich matt setzen zu lassen und gewann unvorsichtigerweise, diverse Drohungen parierend, dies beachtlich spannende Spektakel.
Brett Zwei
Patrick Marx – Claude W.  Null zu Eins
 
Begeisterndes begab sich am ersten Brette;  Andreas seit gefühlt ’ner halben Woche auf Gewinn stehend, die gegnerische Aufgabe rollt sicherlich jeden Augenblick mit der nächsten Expresspostkutsche herein, sitzt, schacht, tut, doch es passiert- nichts- und dies dafür aber umso mehr.
Allem Anschein nach konnten die Zuschauer ein Zeugnis für offensichtliche Bufferprobleme mit der Matrix ablegen, da sich stellenweise die beiden Protagonisten wie zwei malerische Stillleben ausmachten.
Irgendwann nachdem schon keiner mehr recht wusste wieso und warum, erinnerte sich jemand dann doch noch schwach an den ganzen Klimbim mit den Schachregeln und dass es zumindest in dieser so schnöden Welt einmal ein zeitliches Ende geben muss. 
Dieses also kam dann doch noch und somit erreichten wir letztlich vor dem metereologischen Frühlingsbeginn die heimischen Gefilde.
Brett 1
 Andreas  –  Frederick Neisen  Eins zu Null
 
So weit, so gut, 6:2 gewonnen, netter Ausfluch, überaus sympathische Gastgeber, doch sprach da  nich jemand ganz am Anfang von einem Ausrutscher? 
In der Tat, durch diesen verantwortungslosen Fauxpas steht der Schachkreis in der Liga nun ganz oben und droht bei weiteren gleichwohl unnötigen wie durchaus vermeidbaren
Siegen in die nächsthöhere Liga aufzusteigen.
Dem gilt es natürlich zeitnah einen Riegel vorzuschieben, glücklicherweise bleiben noch ausreichend Gelegenheiten diese lästigen Gewinne geziemend abzustellen.
 
 
 
 
 
 
 

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